25/10/2002 - Wahlen 2004 (n° 0)
Der Kampf der Tomaten gegen die Delphine
Seit die 1999 die Wahlen verloren hat, suchen ihre klügsten Köpfe nach den Ursachen und einem Mittel, um übernächstes Jahr wieder in die Regierung zu kommen. Jetzt sind sie fündig geworden.
Dass die Zozialisten letztes Mal baden gingen, hat eine wissenschaftliche Erklärung. Schuld waren nicht die tolle CSFaul-Politik der Lasep, Batty Benhures lustige Dysfunktionen, die mutige Kürzung der Beamtenpensionen oder dieser Henri Gretchen mit Bart als Spitzenkandidat, Schuld war natürlich das Logo. Dabei war die Idee, aus dem Arbeiter einen Klammeraffen in L@sep zu machen, wirklich eine der größten Erfindungen der New Economy. Und es ist bis heute unverständlich, wieso die dasselbe Schicksal wie die New Economy erlitt. Warum hat die Doofpartei letztes Mal gewonnen? Natürlich auch wegen ihres absolut bescheuerten Logos, der Delphine, die klug wie die Präsidentin, schlank wie der Generalsekretär und blau wie der Gesundheitsminister sind.
Also sagten sich die Klügsten der Zozialisten, dass sie ein ebenso bescheuertes Logo wie die Doofpartei brauchen. Und sie suchten sich eine dieser jungen, dynamischen Werbeklitschen aus, wo der Chef teuere Autos fährt, das Personal kaum mehr als den Mindestlohn verdient und alle zusammen nur die kleinen Fotos in Nightlife.lu und Nico lesen.
Süß und klebrig wie Sinalco
Die natürlich ganz liberale Werbeklitsche dachte sich, Ei!, das ist leicht verdientes Geld mit diesen dummen Zozialisten, und schickte ihnen zuerst einmal einige haarsträubende Rechnungen. Dann klaute sie das Logo von Sinalco und dachte, Ei!, die dummen Zozialisten werden das schon nicht merken.
Und tatsächlich, als die ihr neues Logo erhielt, einen roten Punkt zum Preis eines kleinen Vermögens, fiel ihr nicht einmal auf, dass es bei einer klebrigen Limonade geklaut war. Noch schlimmer: auch der Graphiker von déi Lénk, der Zeit seines Lebens nie Limonade anrührte, hatte schon das Sinalco-Logo geklaut. So dass die Plakate der nun ständig mit jenen von déi Lénk verwechselt werden dürften.
Denn die Zozialisten waren so glücklich, ein genau so bescheuertes Logo wie die Doofpartei zu haben, nämlich eine Tomate, dass sie schon begannen, die Ministerposten aufzuteilen. Was symbolisiert die mutige, kämpferische Partei auch besser als die Tomaten, die sie auf den Augen hat?
Schwierigkeiten gab es nur mit Robert Utan Goebbels, der seinem Klammeraffen nachtrauert. Deshalb forderte er im Interesse der New Economy, dass das neue Logo im Zeichen der Kontinuität zumindest eine Gen-Tomate darstellen soll. Doch auch mit seinem Kompromissvorschlag „“ kam er nicht durch.
Der nächste Wahlkampf wird jedenfalls ein unerbittlicher Kampf zwischen zozialistischen Tomaten und liberalen Delphinen um die Gunst der CSFaul. Doch am Wahlabend werden wir wissen, dass nur einer gewinnen kann und eine Menge Ketchup oder Bouillabaisse auf der Strecke bleibt.