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05/09/2008 - Lucien Langweiler lässt Parlamentsverwaltung verkommen (n° 711)

Interner Bericht mit schlechten Zensuren für die Kammerkanzlei

 

Kammerpräsident Lucien Langweiler (CSFaul) lässt auf dem Unkrautmarkt die Zügel schleifen. Ein interner Bericht über die Organisation der Parlamentsverwaltung wird vom Personalchef des Hohlen Hauses unter Verschluss gehalten. Der Grund: Generalsekretär Claude Fieseisen bekommt dabei sein Fett ab und möchte nicht, dass die Sache publik wird.

 

Als Anfang 2007 der Generalsekretär der Abgestorbenenkammer eine hausinterne Bewertungsstudie lancierte, ging es um eine Art Vewaltungsreform innerhalb des Hohlen Hauses, die nach der Methode CAF (Commun Assessment Framework) veranstaltet werden sollte. Hinter diesem Dummwort verbirgt sich großspurig jenes „Monster von Loch Ness“, als das der ehemalige CGFDP-Generalsekretär Jos Daleide Lama einmal die Reformbestrebungen innerhalb des Staatsapparats verspottete, die vom Ministerium der Öffentlichen Funktion und vom Centre de recherce public Henri Tudor angestrebt werden.

Im vorliegenden Fall geht es um eine Bewertung, die von einer Arbeitsgruppe aus Beamten der Parlamentsverwalung durchgeführt wird. Daraus wiederum sollen Lehren zwecks „Effizienzsteigerung“ gezogen werden.

 

Führungsqualitäten beanstandet

 

Generalsekretär Claude Fieseisen erklärte das Projekt seinerzeit als „prioritär“ und zukunftsweisend für die Arbeit der Kammerkanzlei und dessen Personal. Deshalb wurde die Belegschaft auch angehalten, an dem so genannten „groupe d’autoévaluation“ teilzunehmen. Ihr wurde zugesichert, innerhalb dieser Arbeitsgruppe frei walten zu können, wie es in einem internen Schreiben heißt: „… et le Secrétaire Général assure les membres de ce groupe qu’ils pourront travailler librement et en toute indépendance et qu’ils n’auront pas à s’inquiéter d’éventuelles sanctions ou représailles.“

Also machte man sich munter ans Werk und schritt zur Bewertung der Arbeitsvorgänge und auch der obersten Hierarchie. Die Arbeiten dauerten fünf Monate, und im Juli 2007 wurde dem Generalsekretär schriftlich Bericht erstattet. Fieseisen hatte versprochen, dass er gleich nach der Sommerpause 2007 einen Plan vorlegen werde, um die Arbeitsvorgänge innerhalb der Kammerkanzlei aufgrund jenes „rapport d’évaluation“ zu verbessern.

 

Eine dicke „Datz“ –  also wird schubladisiert

 

Das ist nun schon ein Jahr her, und auf dem Unkrautmarkt wartet man bis heute auf die Vorschläge des Generalsekretärs. Dass er sich ziert, ist auf die schlechten Noten zurückzuführen, die er selbst erhielt. In der Tat bestellte er die Mitglieder der Arbeitsgruppe im April dieses Jahres zur Standpauke. Er spielte eine Stunde lang die beleidigte Leberwurst und ließ wissen, dass die Bewertung der Arbeit der Kanzleidirektion ungerecht sei.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wurden sogar aufgefordert, die Benotung in der Bewertung zu überdenken, da sie rufschädigend sei.

Bei der Benotung war Claude Fieseisen in der Tat ziemlich schlecht weg gekommen. So waren dessen Führungsqualitäten bemängelt worden, insbesondere was die Orientierung der Arbeiten seiner Kanzlei, seine Visionen, die Effizienz des Managements und die Fähigkeit betrifft, das Personal zu motivieren und ihm ein Vorbild zu sein. In den diesbezüglichen Bewertungskategorien erhielt die Kanzleidirektion denn auch nur 27,3, 58,7 oder 54,8 von insgesamt 100 Punkten.

Auch Mängel in der Planung, der Transparenz bei Strategieentscheidungen, der Fähigkeit, die Belegschaft in die Arbeiten einzubeziehen oder den Dialog zu pflegen, wurden festgestellt. Die entsprechenden Benotungen bewegten sich zwischen 12,9, 38,8 oder 19,4 von 100 möglichen Punkten.

Nicht gerade blendend fiel auch die Note aus bei der Frage „Que fait l’organisation pour identifier, concevoir gérer et améliorer le processus?“ (50,8 Punkte). Und eine dicke „Datz“ gab es dann bei der Frage „Quels résultats l’organisation a atteints en matière de mesure de satisfaction et de la motivation du personnel.“ Hier erhielt der Kammerkanzlist nur 5,9 von 100 Punkten. Eine Armutszeugnis!

 

Fieseisen tappte in die eigene Falle

 

Nun kann man selbstverständlich der Meinung sein, solch neumodische Bewertungsmechanismen seien doch nur Humbug. In der Conférence des Présidents scheint man sich nicht einig über die weitere Vorgehensweise. Kammerpräsident Lucien Langweiler und Fraktionschef Foltermischi lassen Fieseisen eh wursteln. Der gilt als ein Arbeitspferd, doch fehlen ihm nach Dafürhalten anderer Mitglieder der Kammer die Führungsqualitäten. So dass die Angelegenheit nun erstmal auf den Herbst vertagt wurde.

Besonders erbaulich dabei ist, dass der Generalsekretär in seiner Eigenschaft als früherer Regierungsrat von Ex-Innereienminister Foltermischi ein Befürworter von Verwaltungsreformen war und dabei stets die Entschlackung des Staatsapparates predigte. Doch wenn es um ihn selbst geht, schrickt er vor der Anwendung solch neoliberaler Denkmuster zurück.

 

 

KROP DER EN ABO, SOSS KROOPT DÉCH DEN ABBÉ

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