05/09/2008 - Dee leschte Beschass 711 (n° 711)
Jean Waffelborn,
Außenminister der Lasep, bekam – gewissermaßen als Kollateralschaden des Kaukasuskonfliktes – keine Zeit, auf der Schueberfouer wie geplant gemeinsam mit seinem teutonischen Amtskollegen Frank Walter Steinbeißer Eisenkuchen zu backen. Aber in Zeiten teurer Grundnahrungsmittel wären das Matschen und Bratschen ja auch politisch unkorrekt gewesen.
Jean Regenwasser,
ehemaliger Lasep-Abgestorbener und Präsident der Radsportföderation FSCL, vermeidet es tunlichst, Kommentare zu seinem Streit mit Radprofi Benoît Joachim abzugeben. In der Doofpresse wurde die Sache so dargestellt, dass sich die beiden wegen der Selektion für die WM in den Haaren liegen. Das stimmt zwar, doch der wahre Hintergrund ist doch ein anderer. Lasep-Politiker Regenwasser ist mächtig sauer darauf, dass sich Joachim von Xavier Bëtschel für eine Kandidatur auf der DP-Liste bei den nächsten Wahlen hat abwerben lassen.
Jeannot Knéckeg,
Lasep-Sportminister, darf die Luxemburger Beteiligung an den Olympischen Spielen in Peking unter der Rubrik „Außer Spesen nichts gewesen“ verbuchen. Die Bilanz ist in der Tat nicht betörend: Klammert man den ausgezeichneten 5. Rang von Andy Schleck aus, woran das COSL eh kein Verdienst hat, so gab es nur Unkosten. Neun deutsche Trainer und Begleitpersonen, darunter der chef de mission, der ab 15. Juli in Peking wohnte, befanden sich in der Luxemburger Delegation. Wozu überhaupt dieser Aufwand, wo (von Schleck abgesehen) nur drei Luxemburger sich im Mittelfeld klassieren konnten und die übrigen weit abgeschlagen im letzten Viertel der Teilnehmer landeten? Kenner der Sportszene sind sich längst einig, dass es nicht reicht, die Sportler finanziell zu unterstützen, sondern dass das Training auf wissenschaftlicher Basis aufgebaut werden muss. Wieviel hat der Spaß eigentlich gekostet?
Claude Wieselflink,
CSFaul-Bautenminister, hat sich bei der Koordination der Baustelle der Cité judiciaire nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nach dem Umzug herrscht dort ein ziemliches Chaos, und das Justizpersonal muss wohl noch monatelang auf Ausrüstung, Telefone und Computer warten. Die Lage war im August so dramatisch, dass manche Beamte nahegelegt bekamen, doch einfach eine Zeitlang zuhause zu bleiben, da sie doch eh nichts arbeiten könnten.
Fernand Wullmaus,
Direktor des soziokulturellen Grunzfunks, hat am 5. August den Prozess vor dem Eilgericht verloren, den er via die Besitzer der 100,7-Villa gegen die Stadt Luxemburg wegen der Errichtung eines Bushäuschen vor der Ausfahrt seines Parkplatzes führte. Die Stadt hatte in Erwartung des Urteils die Arbeiten auf Eis gelegt, so dass den Busbenutzern wegen Fernands Mucken Unannehmlichkeiten entstanden. Übrigens schummelte Wullmaus, als er DNF (710) darüber belehrte, er verfüge wohl über eine Genehmigung des Bürgermeisters für die Errichtung des Firmenschildes in seinem Vorgärtchen. Dabei verschwieg er, dass er keine Genehmigung des Denkmalpflegeamtes angefragt hatte, und auf die kommt es an. Könnte es sein, dass der gute Fernand ein Erbsenzähler ist?
Fränz Debiltgen,
CSFaul-Forschungsminister, erhofft sich laut Doofpresse von der Einrichtung des Conseil supérieur de la recherche et de l’innovation einen „Quantensprung
in der Forschungspolitik“. Doch er missverstand den Quantensprung als besonders großen Fortschritt, einen Riesensatz. Ursprünglich bezeichnet er
das Gegenteil: die kleinsten möglichen Hüpfer überhaupt – innerhalb des
Atoms. Aber Debiltgen ist ja ebenfalls ein kleiner Hüpfer.
Jean-Claude Bokassa I.,
körperlich etwas schlapper rabenschwarzer Großdiktator, verteilte am Braderiemontag in der Großgasse am Stand der CSFaul Kugelschreiber mit dem Logo seiner Partei. Zur gleichen Zeit rettete sein sportlicher Amtskollege Wladimir Wladimirowitsch Putin einem Kamerateam das Leben, indem er einen weißen Tiger mit einem Betäubungsgewehr erlegte. Und einem solchen Mann, der seinen Widersacher Sak-Aasch-Willi mit bloßen Händen erlegen könnte, will unser bierbäuchiger Bokassa allen Ernstes verbieten, im Kaukasus die Muskeln zu zeigen?