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19/09/2008 - "Autonomie" statt "Back to basics" (n° 713)

Jahrelang war Nchen Brasserie, die Bildungsfurie der DP mit dem grünen Punkt, Einbildungsministerin und versäumte es, die nötigsten Reformen im luxemburgischen Bildungssystem durchzusetzen. Dass sie nicht mehr Ministerin ist, hat Nchen bis heute nicht verkraftet. Deshalb stänkert sie pausenlos gegen ihre leicht schusselige Nachfolgerin Mady Streesalz.

 

Die Bilanz der hoffentlich baldigen Ex-Bildungsministerin Mady Streesalz ist natürlich extrem mau, und ihre Versetzung damit höchst gefährdet, was Bokassa Madys Erziehungsberechtigten in einem Elterngespräch aber noch verklickern muss. Die Abschaffung des katholischen Religionsunterrichts hat die zozialistische Ministerin bisher genauso verpennt, wie nötige Reformen im Benotungssystem. Und ob sie ihre Schulreform noch bis zu den Wahlen schafft, ist fragwürdig. Nun verspricht sie den Grundschullehrern als Gegenleistung für etwas mehr Präsenz in den Schulen eine Aufstockung ihrer Lehrergehälter, weil die Regierung sonst Angst vor einer kräftigen Ohrfeige bei den nächsten Wahlen haben muss.

 

Das neue Schlagwort der Nchen Brasserie

Wer nun aber erwartet hatte, dass Nchen und ihre Doofpartei mit neuen Vorschlägen kommen würde, der irrt. Die blaue Matrone wärmt stattdessen immer wieder dieselbe abgestandene Brühe auf. Weil „Back to basics“ nicht mehr greift, heißt das neue Schlagwort der Liberalen „Autonomie“. Mehr Eigenverantwortung wollen sie für Schulen, Lehrer und Schüler. „Die Schulen selbst müssen pädagogische Konzepte entwickeln und umsetzen. Die Eltern können sich dann aussuchen, welches Konzept ihnen am meisten zusagt“, sagte der braungebrannt aus dem Urlaub zurückgekehrte Doofpartei-Präsident Claude Meisch. Wenn die Politik in Sachen Bildung schon konzeptlos agiert, dann sollen die Schulen den Mist gefälligst selber ausbaden.

Trotz der Forderung nach mehr Autonomie ist die Doofpartei mit der Anhebung der Schulpflicht von 15 auf 16 Jahre einverstanden, denn man spart sich zumindest ein paar jugendliche Arbeitslose, indem man sie länger zur Schule verdonnern kann. „Wer mit 16 Jahren von der Schule abgeht und keine Lehre macht, der braucht Unterstützung“, sagt Nchen, denn wer mit 16 die Schule abbricht und keine Lehre macht, kann in Luxemburg höchstens noch Bildungsminister werden, und das will nun wirklich niemand.

Neu ist auch, dass die Liberalen einen Direktor für die Grundschulen fordern. Wer diese Posten besetzen wird, entscheidet dann wahrscheinlich wie in den Lyzeen des Landes nur die Parteizugehörigkeit und nicht die Kompetenz. Eine perfekte Möglichkeit inkompetenten Politikerzöglingen per Vetternwirtschaft einen guten Posten zuzuschustern.

Im Zusammenhang mit dem Gehälterstreit zwischen Schulmeistern und Einbildungsministerium fordert die DP, dass der Lehrerberuf besser honoriert wird. Wenn die Gehälter der Grundschullehrer dann dank Streikdrohung erhöht werden, sollten die Lehrer der Gymnasien aber nachziehen und vor allem die Chargés d’Enseignement und die Chargés de Cours sollten Mady noch vor den Wahlen einheizen. Denn wenn die Regierung die ohnehin stattlichen Gehälter der Grundschullehrer (Einstiegsgehalt 3 500 Euro) um acht Prozent erhöht, sollten die Chargés de Cours (Gehalt etwa 1 400 Euro), deren Universitätsausbildung länger dauert und auch tatsächlich ein international anerkanntes Studium erfordert, eine Erhöhung um mindestens 50 Prozent herausschlagen können.

 

KROP DER EN ABO, SOSS KROOPT DÉCH DEN ABBÉ

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