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19/09/2008 - Dee leschte Beschass 713 (n° 713)

Schneewittchen Weber,

Präsidentin des Mouvement écologique, zitierte in ihrer Rede auf der Ökofoire allen Ernstes Leo Trotzki, den Begründer der Roten Armee. Darauf antwortete Lucien Jux in seiner Ansprache mit einem Zitat von Marx, allerdings nicht Karl, sondern Groucho. Seitdem wissen wir: Frau Weber ist eine Trotz-Kiste und Herr Jux ein Komiker.

 

Alain Werwolf,

Programmchef von RTHell, reagierte zur Rentrée mit der Ankündigung einer Online-Sonntagszeitung, die so gratis ist wie das ganze RTHell-Programm. Das ist die Antwort von RTHell auf die beiden Gratisblätter der Konkurrenz, L’essuie-cul und Pouah24, die Dumping-Preise auf dem Anzeigenmarkt bewirkt haben. Wenn das so weiter geht, sind nicht nur die Medien gratis, sondern auch die Reklamen, und die Nachrichten- und Papierhändler schaufeln sich ihr eigenes Grab.

 

Xavier Bëtschel,

DP-Politiker, hat die Nase immer ein bisschen vorn, wenn es um Neuerungen beim Stimmenfang geht. Wie im US-Wahlkampf Barack Obama nutzt er intensiv den Online-Marktplatz Facebook, so dass seine Konkurrenten innerhalb und außerhalb der DP ziemlich alt aussehen. Am 23. September organisiert er sogar eine Parlamentsbesichtigung mit 250 Teilnehmern seinen fast 3 000 „Freunde“ der Fangemeinde aus luxemburgischen Facebook-Nutzern. Wortchen-online höhnte, dass Astrid Schiffling es allenfalls auf 27 „Freunde“ und Bokassa auf nur 266 Fans bringt. Bei der Visite auf dem Unkrautmarkt wird Klein-Xavier bestimmt eine tolle Märchenstunde aus seinem Babyface-Book hinlegen.

 

Carlu Wagenescu,

DP-Abgestorbener und ehemaliger Gesundheitsminister, verkaufte sich bisher am besten in der RTHell-Sendung mit den Porträts der Abgestorbenen. Während seine Kollegen die besonders dumme Frage über ihre Stärken und Schwächen meist damit beantworten, dass sie zuviel arbeiten oder etwas hektisch sind, ließ Carlu diese Fragen unbeantwortet und fand, man solle sich als Politiker nicht zu extrovertiert geben. Wohltuend auch, dass er die Frage, ob er noch einmal kandidieren werde, nicht mit der üblichen Plattitüde beantworte: „Wenn meine Partei mich mitnimmt“. Er ist eben das unbestrittene Genie der Weinberge.

 

Lucien Jux,

Umwelt- und Transportminister, lädt die geplagte Doofpresse zum sovielten Mal zur Besichtigung der Trambahn nach Strassburg ein, um für die Luxemburger Straßenbahn zu werben, die es immer noch nicht gibt. Und während die Kukidentpartei ARD die Journalisten zu einer bescheuerten Tunnelbesichtigung in Leipzig lud, stellten gleich drei Minister einen „Aktionsplan zur sanften Mobilität“, der ebenfalls nur auf dem Papier existiert. Demnächst werden sie jedes zusätzliche Fahrrad von Decaux einzeln einweihen.

Jean-Claude Bokassa I.,

rabenschwarzer Großdiktator, ließ sich in der Sommerserie des Wortchen über die Regierungsmitglieder als „Primus inter pares“ und „Motor der Regierung“ feiern. Das erinnert an den römischen Kaiser Oktavian, besser bekannt unter dem Künstlernamen Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.). Er sah sich auch als „primus inter pares“, war mindestens so bescheiden wie Bokassa, ritt nie an der Spitze seiner Truppe und ließ seine Generale stets die Drecksarbeit machen. Im Falle eines Sieges (wie in der Schlacht bei Aktium) proklamierte er sich zum Triumphator. Bei einer Niederlage (wie im Teutoburger Wald, wo er das Römische Reich und mithin Europa um einige Beitrittsgebiete vergrößern wollte) war es eben der Fehler des befehlshabenden Armeechefs. Und genau wie Bokassa mit seiner „Mammerent“ führte Oktavian Zuchtprämien ein, im Interesse der Erhaltung seiner Untertanenrasse.

 

Fränz Debiltgen,

CSFaul-Arbeitsminister, der im Juli vollmundig mit den Gewerkschaften gegen Sozialdumping in der EU demonstrierte, hat nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof in Sachen Entsenderichtlinie nicht nur nichts getan, wie DNF (712) berichtete, sondern dazu noch bedingungslos kapituliert. Diese Woche musste er den erbosten Gewerkschaftern erklären, warum er mit einem neuen Gesetz dafür sorgen will, dass es zwei Kategorien von Lohnabhängigen geben wird, die einen, die vom Index profitieren (sollte er noch bestehen bleiben) und die anderen, die davon ausgeschlossen sind, wenn sie mehr als den Mindestlohn verdienen und ihre Firma in einem anderen EU-Land beheimatet ist. O-Gebell und LCGebéckt finden das nicht lustig.

 

KROP DER EN ABO, SOSS KROOPT DÉCH DEN ABBÉ

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